Die Ehegatten N. (Ehefrau) und O. (Ehemann) schlossen 2002 einen Ehe- und Erbvertrag. Darin wurde u.a. unter dem Titel «Regelung des Nachlasses nach dem Tod der Ehefrau» für den Fall des Vorversterbens von O. festgehalten: 

«-    die meinem Ehemann gehörenden Liegenschaften GB […] Nr. 2 […] sowie Nr. 3 […] sollen auf seine Geschwister (bzw. deren Nachkommen) übergehen. 
-    der Rest meines Nachlasses vererbt sich nach der gesetzlichen Regelung.»

O. verstarb 2009. Am 25. August 2015 errichtete N. ein Testament, mit welchem sie die Liegenschaft GB […] Nr. 2 A. vermachte. 

Nach dem Tod von N. erhob B., Neffe von O., Klage gegen A. und die übrigen Erben von N. und stellte insbesondere folgendes Rechtsbegehren: «1. Die letztwillige Verfügung von N. sel. vom 25. August 2015 sei ungültig zu erklären und aufzuheben.» Er machte geltend, dass das zeitlich später errichtete Testament gegen den Erbvertrag von 2002 verstosse und deshalb aufzuheben sei. Mit Urteil vom 15. Juni 2021 erklärte das Amtsgericht die Verfügung von 2015 für ungültig und hob sie auf. Im Übrigen wies es die Klage ab. Es erwog, die...