Beim in allen Fällen der Nacherbeneinsetzung zu erstellenden Inventar handelt es sich um ein Sicherungsinventar. Die zuständige Behörde muss zum Zweck der Errichtung des Inventars von den Erben und von Dritten Auskünfte über das Vermögen des Erblassers per Todestag erhalten können, nicht aber über das, was vorher geschehen ist. Die Anordnung zur Auskunftserteilung kann mit Androhung von Strafe nach Art. 292 StGB verbunden werden. Das Recht auf Auskunft von Dritten kann jedoch mangels einer ausdrücklichen gesetzlichen Grundlage nicht über den Sicherungszweck des Inventars hinausgehen. Die Behörde kann insb. keine Informationen über Vermögenswerte erhalten, an denen der Erblasser nur wirtschaftlich berechtigt war, oder wenn das Recht auf Auskunft bestritten wird, da in einem Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit nicht endgültig über Bestand und Umfang des Auskunftsanspruchs entschieden werden kann.